Persönliche Gedanken zur Bürgermeisterwahl in Herzberg

Engagement statt Eigenlob. Erfahrung statt Ausweichen.


Bürgermeisterkandidat Grundmann (AfD) richtet das Wort an die Herzberger im aktuellen Herzeiger
Bürgermeisterkandidat Grundmann (AfD) richtet das Wort an die Herzberger im aktuellen Herzeiger

HERZBERG. Der Kandidatenbrief von Ulrich Grundmann im aktuellen HerZeiger hat mich nachdenklich gemacht.

Ich kenne Herrn Grundmann aus dem Kreistag – dort bin ich selbst noch neu und habe mich erst zwei Mal zu Wort gemeldet. Und doch: Eine meiner Reden hat Zustimmung gefunden, Menschen haben mich danach angesprochen, den Dialog gesucht.

Von Herrn Grundmann dagegen habe ich in der gesamten Zeit keinen einzigen Redebeitrag gehört.

Stattdessen: Kritik auf Social Media – auch persönlich gegen mich. Den direkten Austausch hat er nie gesucht.

 

Viel versprochen – wenig gezeigt

 

 

Was mich besonders bewegt hat, war die Wortmeldung von Wilfried Wenzel, einem langjährigen Nachbarn von Herrn Grundmann in Züllsdorf, beim Forum von Bürgermeister Karsten Eule-Prütz am Montag. dem 15. September, im Herzberg Bürgerzentrum.

Er hat offen gesagt, was viele vor Ort wissen:

 

1. Ein Bürgermeister braucht Kompetenz – vor allem in Verwaltung, Finanzen oder Organisation. Herr Grundmann arbeitet als Transportmitarbeiter am Flughafen – das ist ehrliche Arbeit, aber keine Qualifikation für ein so verantwortungsvolles Amt.

 

2.Kreativität und Gestaltungswille fehlen. Als Ortsvorsteher war seine Standardantwort: „Schauen wir mal.“ Danach passierte selten etwas. Kein Ansatz, keine Lösung. Die Menschen in Züllsdorf haben das erkannt – und ihn nach seiner Amtszeit zwei Mal abgewählt.

 

3. Empathie und Führungsstärke fehlen. Der Umgang mit anderen ist oft ruppig. Herr Wenzel berichtete von einem tätlichen Angriff – nicht nur gegen sich selbst, sondern auch gegen seinen Sohn. Wie das Gericht darüber urteilen wird, bleibt abzuwarten – aber das Bild, das entsteht, ist keines, das Vertrauen weckt.

 

Worte allein machen keinen Bürgermeister

 

Und wer sich nicht einmal einem öffentlichen Bürgerforum mit dem amtierenden Bürgermeister stellt,

sondern eine Parallelveranstaltung anbietet, zeigt für mich: nicht Dialogbereitschaft, sondern Ausweichverhalten.

 

Ich wünsche mir für Herzberg ein Rathaus mit Herz, Hirn und Haltung:

Herz – für die Menschen dieser Stadt.

Hirn – für gute Ideen und durchdachte Entscheidungen.

Haltung – auch dann, wenn es Gegenwind gibt.

Drei Dinge, die ich komplett bei Herrn Grundmann leider vermisse.

 

Herzberg zählt – auch ohne Wahlkampf-Parolen

 

Und noch etwas macht mich betroffen:

einer seiner Wahlslogans lautet: „Damit Herzberg wieder zählt“.

Ich finde das unanständig – gegenüber all jenen, die diese Stadt seit Jahren am Laufen halten.

Herzberg zählt längst.

Dank der Ehrenamtlichen, der Vereinsmenschen, der Kulturakteure, der Unternehmerinnen, der Pflegekräfte, der Feuerwehrleute, der Lehrer, der Helfenden hinter den Kulissen –

all derer, die mit Mut, Kraft, Ideen und oft auch privatem Einsatz diese Stadt prägen und gestalten.

 

Wenn jemand, der in seinem eigenen Ort weder liefern noch überzeugen konnte, nun behauptet, Herzberg müsse erst wieder zählen, dann wirkt das wie ein Schlag ins Gesicht gegenüber den Menschen, die längst anpacken.

 

Ich setze auf ein Miteinander, das zuhört, vermittelt und verbindet.

Deshalb unterstütze ich den amtierenden Bürgermeister.

Weil Erfahrung zählt.

Weil Haltung zählt.

 Weil Herzberg längst zählt.

Und zwar richtig.

Stephanie Kammer