Herzberg. Am Montag, dem 16. September, findet um 19 Uhr im Bürgerzentrum ein gewagtes Programmformat statt. Denn es gibt die ScHerzberger light zu erleben. Stephanie Kammer und Pianist Sebastian Pöschl gehen mit dem Solostück „Neues aus dem Amt für gescheiterte Gesellschaftssysteme“ Sozialismus-Aufarbeitung in Parodie-Form an. Der Abend dreht sich um 40 Jahre DDR und Herzberg, um Menschen zwischen Widersprüchen, Hoffnung und Verzweiflung. Anschließend wird Dr. Maria Nooke, Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur, Rede und Antwort zum Thema stehen.
„Ich freue mich auf diesen ungewöhnlichen Abend und folge der Einladung nach Herzberg gern“, sagt die Behördenleiterin, die als Wissenschaftlerin und ehemalige DDR-Bürgerrechtlerin seit 2017 zwischen Beratungs- und Bildungsangeboten zu DDR-Aufarbeitungsthemen unterwegs ist.
Dass die Inszenierung zugleich eine provokante Parodie auf die deutsche Bürokratie ist, sieht sie gelassen. „Ich möchte mit den Menschen in Elbe-Elster persönlich sprechen und bringe Zeit dafür mit. Satire und Humor reizen mich da eher. Ich bin gespannt“, verrät Nooke im Vorgespräch mit Stephanie Kammer, Autorin der regionalgeschichtlichen Neuerscheinung „Herzberg im Sozialismus“.
Bei der Arbeit am Veranstaltungskonzept ist mit der ScHerzbergerin ein wenig das Bühnentemperament durchgegangen. „Sozialismus und Diktatur sind bierernste Themen. Das alles ist nur mit Humor und wohldosierten Seitenhieben auf das Hier und Jetzt zu ertragen“, sagt Kammer und folgt damit der bewährten Erfolgsrezeptur der ScHerzberger, die ab 2025 auch wieder komplett auf der Bühne stehen werden.
Um Reservierung wird gebeten (03535/248779). Der Eintritt beträgt 10 Euro.
Sie waren Frauen, Mütter, Arbeiterinnen, aber auch stolze Widerstandskämpferinnen gegen die Nationalsozialisten: Krystina, Johanna, Hildegard – drei Frauen, die vor ihrer Hinrichtung noch sechs Stunden hatten, um letzte Worte zu hinterlassen. Die Inszenierung zeigt eindrucksvoll, wie aus kaltem Unrechtsgesetz ein verzweifeltes Ringen um Leben und Vernunft wird. Im szenischen Arrangement von Sandra Bringer lässt Julia Raab die letzten Briefe von Frauen lebendig werden, die im „Roten Ochsen“ in Halle am Ende des Zweiten Weltkrieges durch das Fallbeil starben. Termin: Di. 24.09.24 I 19 Uhr in der BücherKammer; Eintritt: 15 Euro.
„Herzberg im Sozialismus“ ist der Versuch einer ersten Gesamtdarstellung der DDR-Zeit am Beispiel der Stadt Herzberg (Elster) und des Umlandes. Viele lokale Facetten von Stalinismus, über Konsolidierung der DDR bis hin zum Zerfall des Sozialismus werden so am Beispiel einer typischen Kleinstadt nachvollziehbar. Darüber hinaus beleuchtet dieses umfassende Zeitporträt durch menschliche, zum Teil humorvolle Schlaglichter Besonderheiten aus Alltag, Freizeit, Kulturleben und Arbeitswelt. 35 Jahre nach dem Dahinscheiden der DDR entsteht ein neugierig machendes Bild über Herzberg im Sozialismus, dessen Farben und Konturen durch zahlreiche Fotos, Dokumente und Originaltöne sichtbarer und strahlender werden.
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Menschen, die in Buchläden arbeiten, sind gewöhnlich etwas schräg und weltfremd. Bei uns ist das anders.
Christian Poser, Künstler, Fotograf, Kalendermann, stets gut gekleidet und immer höflich, sitzt ganz vorn im Bücher-Cockpit. Daneben navigiert Stephanie Kammer, Ideenproduzentin, Feldforscherin und Texterin die BücherKämmerei durch den modernen Informations- und Buchmarkt.
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