Ortsgeschichte bald in Buchform

Osteroda-Redlin veröffentlicht im August ein eigenes Geschichtsbuch / Förderer, Fotos und Material gesucht

Siegfried Laurig und dessen Tochter Simone Müller haben gemeinsam schon in alten Schriften und Alben gekramt. Sie stehen auf dem Hof der Gastwirtschaft, die heute von Dirk und Silke Laurig neu belebt wird. 

Osteroda/ Redlin. Die Gemeinde wird dieses Jahr 740 Jahre alt. Das Jubiläum soll mit einer bunten Sause zum diesjährigen Dorffest und mit einem Buch „Osteroda-Redlin – damals und heute“ gebührend gefeiert werden. Für dessen Erarbeitung sind derzeit etliche Geschichtsfreunde in beiden Herzberger Ortsteilen unterwegs. Denn Fotos, Dokumente und Geschichten aus und über Osteroda und Redlin werden händeringend gesucht. 

„Nach der Baumpflanzaktion mit den Nachfahren der Osterodaer Rittergutsbesitzer von Treskow,  der Familie von Rotenhan, im Oktober vergangenen Jahres kam die Idee auf, die Geschichte unserer Gemeinde aufzuarbeiten und zu veröffentlichen, solange noch genügend Zeitzeugen leben“, erinnert sich Ortsvorsteher Matthias Hensel. Wie es der Zufall wollte, stand 2020 sofort das passende Jubiläum vor der Tür: 740 Jahre Ersterwähnung Osterodas. Also mussten flott Nägel mit Köpfen gemacht werden. Freiwillige fanden sich rasch.  

Simone Müller arbeitete die Geschichte des Gasthofes Laurig, der derzeit eine Wiederbelebung erfährt auf und fand wunderbare Fotos und Dokumente, die Geselligkeit und Schenkenbetrieb über mehr als 100 Jahre illustrieren. Dirk Laurig trug reichlich Material über die Freiwillige Feuerwehr und diverse Feuersbrünste zusammen, sodass auch dieses Kapitel Geschichte detailgenau beleuchtet werden kann. Ortsvorsteher Matthias Hensel freut sich über den Einsatz seiner Mitstreiter. „Klasse, das hier etwas Bleibendes, was wir unseren Kindern und Enkeln hinterlassen können, ins Rollen gekommen ist. Er selbst trägt mit Thomas Barth zusammen die Geschichte der einzelnen Gehöfte, insbesondere die Besitzerfolge und entsprechende Fotos zusammen. Ingrid Morawitz ist die Redlin-Expertin und streckt dort ihre Fühler aus. 

„Wir bitten jeden, der etwas beisteuern kann – Fotos, Geschichten, Dokumente – um Hilfe, denn wir möchten ein möglichst facettenreiches Bild unseres Ortes zeichnen“, wünscht sich der Osterodaer Gemeindechef Unterstützung für das Projekt. Auch nach finanzieller Unterstützung wird derzeit gesucht. Die kleine Auflage, geschätzt 250 Stück, wird nicht die auflaufenden Kosten für Druck, Layout und Foto- und Archivgebühren decken. 

 

Die Buchpräsentation ist für den 31. Juli geplant. Wo? Im Laurigs. In der Dorfschänke, die auf mehr als  100 Jahre Geschichte zurückblicken kann. 

 

Stephanie Kammer 

 

Postkarte vom Gasthof in Osteroda aus dem Jahr 1929