11 x Weltuntergang in Elbe-Elster - "Zappenduster" legt nach

Ein menschliches Herz. Steckt da vielleicht eine Gewehrkugel Kaliber 22 drin? Die ScHerzberger erben das Herz Rasputins und nehmen mit dem Jenseits Kontakt auf.  (Fotos: Sven Gückel)
Ein menschliches Herz. Steckt da vielleicht eine Gewehrkugel Kaliber 22 drin? Die ScHerzberger erben das Herz Rasputins und nehmen mit dem Jenseits Kontakt auf. (Fotos: Sven Gückel)

Nach elf ausgebuchten Theateraufführungen von "Zappenduster" gibt es noch ein letztes Dessert.

Jetzt Karten sichern für: 

01., 02., 15. und 16. September, 19 Uhr, Dresdner Str. 29, Raum 1 

BücherKammer 03535/248779 oder buecherkammer@t-online.de 

"Zappenduster" ist genau das Theaterstück, das es nie gegeben hätte, wären da nicht Krisen und Krieg auf unsere Häupter gestürzt und hätten uns aus unserem heilen Kuschelmuschelgewuschel herauskatapultiert. Da muss sich niemand über gar nichts wundern! Die BücherKammer wird zur WaffenKammer. Die langweilige Bücherschrunze mutiert zur Haubitzenhexe. Buchhändler Poser kündigt, kauft sich ein Einhorn und wird Schamane. Die gute Ines verpfeift ihren Nachbarn Stiebitzky, der Strom maust, stirbt und ihr sein Hab und Gut vermacht. Gärtner Reini hat den Dürre-Depri. Will nach Moskau in den Kreml und bekommt das Geschlecht, das er sich zeitlebens gewünscht hat. Alle gemeinsam jagen der Frage nach, wovon wir träumen und wie wir unser rasantes  Erdenleben kurz vor dem Abgrund noch retten.    

Charakterrolle für "den Poser" 

 

Wer könnte Rasputin, den Propheten, Zarenberater und Zarin-Intimus besser verkörpern, als ein schweigsamer, introvertierter Buchhändler aus Herzberg? Als wäre es seine natürliche Berufung, verfällt er der Besessenheit und spricht zum Publikum mit den Worten Rasputins. 

 

"Ihr habt mich gerufen und verärgert. Ihr verwöhnten, verpimpelten Schlappstrümpfe sielt euch wie Säue im morastigen Überfluss. Seid stolz und arrogant und habt doch von all dem schmierigen seelenlosen Luxus nichts durch eurer Hände Arbeit erschaffen. Ihr habt es mehr verdient, als alle anderen Generationen zuvor, ein für alle Male unterzugehen. Euch bleiben zehn Tage bis zum Armageddon. Euer Ende wird alle Grausamkeiten der Vergangenheit übertreffen. Auf Gottes Gnade braucht i h r nicht zu hoffen. Ihr habt Mutter Erde mit Füßen getreten und euch über alles Lebende und Heilige erhoben. Zehn Tage - und der Tag der Abrechnung ist da."        

 

Ganz neu im Team und noch völlig unverbraucht: Sebastian Pöschl - der Pianist mit französischen Wurzeln, der sich nach einem Auslandssemester an einer Hochschule in Elbe-Elster unsterblich in diesen Landstrich verliebte, um dann als talentierter Tastenträumer hier am Hungertuch zu nagen... War doch klar, dass wir so einen nicht in der Gosse sitzen lassen, sondern auf die Bühne holen. 

Männlein, Weiblein, Traslein - wir tolerieren alles. Egal ob Geschlecht oder Schönheit, Hose runter und raus mit der Sprache. Wir lieben euch und uns selbst mit Herz und Geist. Jeder darf so sein, wie er möchte. Und wenn es hier und da etwas zu lachen gibt, dann bitte laut, ungehemmt und haltlos. Das Leben ist bitter, also her mit dem honigsüßen Humor.   

Nutella sponsert nicht unser Theaterstück. Allein der liebe Gott darf Einfluss üben auf unser Bühnentreiben. Denn wir sind frei! Wenn wir vor 1.000 Besuchern spielen und noch nicht genug haben, dann spielen wir einfach weiter. Und wenn dann 15 Auftritte im Scheinwerferlicht 2.400 Augen zum Leuchten gebracht haben, sind wir glücklich wie Kinder nach einer Achterbahnfahrt.     

"Mein lieber Freund, falls dich deine Kometenlaufbahn jemals bis ans Ende der Welt führt, steig dort bitte kurz aus. Denn da liegt irgendwo unser Herzberg. Naja, eigentlich noch ein paar Millionen Sonnensysteme dahinter. Wir würden für dich den glänzenden Sternenstaubteppich ausrollen. Und falls das nicht geht, wohnst du einfach weiter in unseren warmen Seelenhinterstübchen.

Bleib behütet, jage im Freudenfunkenflug durchs UDOversum, genieße den Udo-Voodoo deines wohlverdienten Kometen-Erfolges und lande auf deiner kosmischen Reise immer watteweich und friedlichfroh!"

Stephanie Kammer