Echte Kontakte statt blutleere Ersatzformate

Heimatkalender-Team bittet Autoren und Fotografen schon jetzt um Geschichten und Bilder für 2023


Hilmar Pabst (r.) war der erste Autor, der eine Geschichte für den neuen Kalender anlieferte
Hilmar Pabst (r.) war der erste Autor, der eine Geschichte für den neuen Kalender anlieferte

Herzberg. Hilmar Pabst hat eine Zeitreise gemacht. Er spazierte durch Kaxdorf, wo er seit vielen Jahren lebt, und ließ alte Gemäuer, Höfe, Wegbiegungen und das Denkmal erzählen. So entspinnen sich viele Fäden, die geschickt verwoben ein spannendes, bisher unbekanntes Zeitbild des Dorfen zwischen 1930 und 1945 ergeben. Der Heimatfreund hat bereits alles zu Papier gebracht und war in diesem Jahr der erste Kalenderautor, der seine Geschichte der Redaktion übergeben hat. Den Kalendermachern in der BücherKammer war das mehr als recht. Denn im dritten Pandemiejahr kündigen sich Veränderungen an. Schon jetzt werden Geschichten und Bilder zusammengetragen.   

 

Denn bereits zum zweiten Mal konnte die beliebte Kalenderpräsentation als Abendveranstaltung mit den etwa hundert bis zweihundert Gästen nicht durchgeführt werden. „Wir sind wirklich frustriert“, sagt Kalendermann Christian Poser. „Der Heimatkalender erschien immer im Spätherbst Ende November. Durch die nicht durchführbaren Veranstaltungen war es fast unmöglich, auf das Erscheinen des Kalenders aufmerksam zu machen. Auch kam es deutlich zu kurz, sich bei den mitwirkenden Autoren, Fotografen und Sponsoren angemessen zu bedanken“, fügt der Buchhändler und Verlagsfachmann an. Dabei gehe es nicht um den Abverkauf der Jahresschrift, sondern vor allem um die leidende Kulturarbeit in der Pandemie. „Wir sind auf Podcasts ausgewichen und haben einen online Adventskalender ins Leben gerufen, um unseren Geschichten eine Bühne zu geben“, verdeutlicht Verlegerin Stephanie Kammer. Auf der Strecke bleibe in der Pandemie jedoch der unverzichtbare persönliche Kontakt und die Netzwerkarbeit unter den Freunden der regionalen Heimatschrift und Geschichte. „Wenn wir 2022 zum dritten Mal kein gemeinsames Event für unsere zahlreichen Unterstützer und Heimatfreunde organisieren dürfen, brechen unwiderruflich Netzwerke zusammen“, ist sich die Herzbergerin sicher.

 

Beim Klagen möchten die beiden Köpfe des Kalender-Teams es jedoch nicht belassen. „Wir arbeiten momentan bereits auf Hochtouren am neuen Kalender. Ein Viertel des Inhaltes steht bereits“, weist Christian Poser auf den neuen Kurs der Redaktion hin. Denn die Jahresschrift für 2023 wird bereits im September erscheinen, um den Heimatkalender deutlich früher und damit möglichst ohne Teilnahmebeschränkungen präsentieren zu können. „Wir brauchen Verlässlichkeit und echte Kontakte statt blutleerer virtueller Ersatzformate. Ich lehne es ab, unsere Heimatfreunde zu kategorisieren und bei Veranstaltungen zu sortieren. Uns eint die innere Verbundenheit zur Region Herzberg. Wer mitwirkt und unsere Arbeit unterstützt, hat ein herzliches und uneingeschränktes Dankeschön in Form einer Veranstaltung verdient. Und die wird es in diesem Jahr auch geben. Im Spätsommer und damit hoffentlich für alle“, verspricht Stephanie Kammer.               

Eindrücke aus Kaxdorf: Geschichte lebt von Bildern. Bilder im Kopf und die echten Aufnahmen, die Türen zur Vergangenheit öffnen.