BÜCHERKAMMER Adventskalender Nr. 12 I Wie zwei Züllsdorfer und ein junger Mann aus Beyern im Kreuzfeuer der Geheimdienste
Am 1. Mai 1951 war ganz Züllsdorf mit wehenden Fahnen und Transparenten auf der Straße. „Die Jugend demonstriert für Berlin“ lautet das Motto, das aufmerksam machen sollte auf d a s Großereignis des Jahres: Die Dritten Weltfestspiele der Jugend vom 5. bis 9. August 1951 in Berlin. Die zwei Züllsdorfer Karl-Heinz Seidel und Werner Puhlmann fieberten zusammen mit Horst Block aus Beyern dem Spektakel entgegen. Güterzüge strömten aus der ganzen DDR in die Hauptstadt - randvoll mit jungen fröhlichen Leuten.
Die drei jungen Männer (v.l.n.r.) Block, Puhlmann und Seidel mit Frau
Die drei Freunde waren in zurecht gemachten Viehbuchten eines Berliner Schlachthofes untergebracht. Sie ahnten nicht, dass es ihnen schon bald ans Leder gehen sollte. Noch genossen sie die Tage in Berlin, tanzten, sangen, tranken und feierten mit tausenden anderen. Um einen Freund zu besuchen, fuhren die drei Freunde nach West-Berlin. Auf der Rückfahrt sprach sie jemand an. Sie landeten in einem Gasthaus und wurden um Informationen über den Flugplatz Lönnewitz gebeten. Das Schicksal der drei Männer war von nun an besiegelt. Aus heutiger Sicht vollkommen unschuldig, wurden sie zu Spielfiguren der Geheimdienste im Kalten Krieg und verbüßten jahrelange Haftstrafen in berüchtigten Gefängnissen des sowjetischen Geheimdienstes und des Ministeriums für Staatssicherheit.
Hier ist die komplette GESCHICHTE ZUM HÖREN oder gern zum Verschenken in unserem aktuellen HEIMATKALENDER.