Ab heute gibt es Hoffnung für alle, die Puppenspiel für Kinderkram halten. "Kaspers Welten" öffnet die Türen und kuriert alle!
Wenn Spaß dann bitte makaber: Marketing-Koordinatorin Janine Kauk wirft gezielt oder völlig unbewusst die Prinzessin mit Hexenbesen ab, weil sie dem König schöne Augen machte. Wer als nächstes daran glauben muss? Ich tippe auf den humorlosen Ordnungshüter.
Elbe-Elster. Sie haben genug von Pandemie, Ansteckung und Prävention? Sie fühlen sich schon beim Hören der Nachrichten schwach und verletzlich. Kranken an der Klinik-Stimmung, die das ganze Land erfasst hat? Es gibt eine frohe Botschaft! Nein, in Elbe-Elster wurde kein Corona-Impfstoff in einem entlegenen Geheimlabor entwickelt. Aber eine wirksame Symptombehandlung für unsere Leid geprüfte Wahrnehmung, die gibt es jetzt! Die womöglich schönste Nervendroge - Humor - winkt im Mitteldeutschen Marionettentheatermuseum Bad Liebenwerda mit Bildern, die ins Herz hüpfen, mit Botschaften, die zu Lebensphilosophien werden und mit vielen Mitmach-Gelegenheiten, die Freude schenken und dank Handy und Internet auf der ganzen Welt verbreitet werden dürfen. Wann immer unsere aktuelle Weltlage uns derzeit überfordert, laden "Kaspers Welten" uns ein, hier Zuflucht zu finden. Denn schon immer war der Kasper der Garant für den Trumpf des Lächerlichen, Fröhlichen und Schönen im Leben. Dabei lebt er nicht nur in e i n e r vorgefertigten Welt, die er einfach so zu schlucken hat, egal, ob sie ihm schmeckt oder nicht, nein, unser Kasper besitzt den Plural davon, schafft neue verspielte und gute WELTEN im Handumdrehen und alte ramponierte WELTEN schafft er holterdipolter ab. So einfach ist das.
Als sich am Dienstagabend Entscheidungsträger des Landkreises, des Brandenburgischen Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kultur und der Sparkasse Elbe-Elster bei Mitwirkenden und Unterstützern mit wortreichen Grüßen im Bürgerhaus Bad Liebenwerda bedankten, wurden meine Erinnerungen an schöne Gespräche mit dem leidenschaftlichsten Anwalt des Kaspers in Elbe-Elster, mit Ralf Uschner, wach. Seit mehr als vier Jahren hatte er als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Museums für dieses Mammutprojekt zusammen mit vielen Anderen gekämpft. Neben der Gestaltung und Umsetzung moderner Ausstellungsideen musste ein gewaltiger Finanzbedarf gestemmt werden. Die Kosten von gut einer halben Million Euro wurden auf viele starke Schultern verteilt, was weder mit einem Eintrittsobolus noch mit einem einfachen Danke aufzuwiegen geht. Toll, dass Herzensfreude und Humor in Elbe-Elster so viel Wert besitzen und den Geber-Institutionen so viel Wert sind.
Willkommensgrüße, Dankesworte und ganz viel Würdigung für alle Projekt-Mitarbeiter und Unterstützer ließen die Neugier auf die erste Stippvisite in "Kaspers Welten" wachsen.
Die Kasper-Mission von Elbe-Elster ist damit jedoch nicht an ihrem Schlusspunkt angelangt. Viel mehr scheint es, als ob erst jetzt der richtige Glaube an den Puppen- und Figurenspiel-Geist Besitz von uns Hiesigen ergriffen hat. Die Kasperfigur des Wandermarionettentheaters, die ihre kulturellen Wurzeln in Elbe-Elster hat, soll einen Platz auf der nationalen Liste des immatriellen Kulturerbes der UNESCO bekommen. Zumindest wird diese bundesweite Wahrnehmung und Würdigung weiter gezielt angegangen. Die dafür benötigte Strahlkraft kann mühelose von der Dauerausstellung "Kaspers Welten" ausgesendet werden. Beginnend mit der regionalen Kulturgeschichte des Kaspers, über den Facettenreichtum seiner europäischen Bühnengeschwister bis hin zu den exotischen Kleinbühnen-Inszenierungen Asiens erzählt die Dauerausstellung mehrdimensional und weltoffen eine zeitgemäße und erlebbare Kasper-Biografie der Meisterklasse.
Fehlt eigentlich nur noch die wichtigste und liebenswerteste Zutat der Bühnenwelt: das Publikum! Also kommt in Heerscharen, gesittet und unter Wahrung des Mindestabstandes, Museumsfreunde und Museumsallergiker, Kinder, Großeltern, Laien, Profis und Nichtgenannte!
Lasst euch vom Kasper anstiften zu ungehaltenem Fröhlichsein und nehmt seine Weltsicht mit nach draußen in die Wirklichkeit. Lasst euch von seiner Heilung anstecken, werdet selbst kreativ. Spielt, baut und reist eure Welten ein, damit wir gemeinsam aus Hoffnung, Humor und Bodenständigkeit genau die gutartige Tatkraft herbeiwirbeln, die wir derzeit so nötig haben.
Stephanie Kammer
Mitteldeutsches Marionettentheatermuseum
Burgplatz 2
04924 Bad Liebenwerda
Telefon:(0)35341 12455
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag
von April bis September 10:00 Uhr – 18:00 Uhr
von Oktober – März 10:00 Uhr – 17:00 Uhr
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des Museums