Nacktes Überleben - eine kostbare Spurensuche

BÜCHERKAMMER Adventskalender Türchen Nr. 4 I Dunkelhaft für eine Handvoll Erbsen


Thomas Globig traf den besten Freund seines früh verstorbenen Großvater Paul
Thomas Globig traf den besten Freund seines früh verstorbenen Großvater Paul
Paul Globig als junger Soldat
Paul Globig als junger Soldat

HERZBERG. Thomas Globig ist ein echtes Herzberger Kind. Gut, er lebt jetzt in Leipzig, aber sein Herz ist noch immer eng verkabelt mit seiner Heimatstadt. Seinem kleinen Sohn Paul hat er etwas wunderbares geschenkt. Die Geschichte seines Urgroßvaters, nach dem er benannt worden ist. Wie einen bunten Lego-Bausatz setzte Thomas Globig viele Lebensmomente seines früh verstorbenen Opas Paul Globig zusammen.

Feldpost, Briefe, Erzählungen, ein Treffen mit dessen bestem Freund, all das summierte sich zu einem unerhörten Leben auf.

Mit 19 Jahren bekam der junge Bankkaufmann Paul Globig aus Rahnisdorf die Einberufung. Der Zweite Weltkrieg hatte begonnen. Er fraß mehr als acht Jahre Lebensglück. Im Chaos der letzten Kriegsmonate geriet er in das berüchtigte amerikanische Kriegsgefangenlager bei Remagen: Unterschlupf in selbst gegrabenen Erdlöchern, kaum Lebensmittel, monatelang Dreck, Nässe, Kälte und Hitze unter freiem Himmel. Anschließend zwei Jahre französische Kriegsgefangenschaft. Halb verhungert brach Paul aus einem Lager aus, um Hülsenfrüchte und Kartoffeln für sich und seinen engsten Freund und Mithäftling aufzutreiben. Die Sache wurde von futterneidischen Kameraden verraten: Verhöre, tagelange Dunkelhaft und acht Monate Gefängnis für ein paar Handvoll Erbsen. „Wir hielten uns an den Händen wie verängstigte Kinder“ ist keine Heldengeschichte, sondern eine nahe gehende Erzählung über eine Freundschaft, die dem kleinen Paul irgendwann zeigt, worauf es bis heute im Leben ankommt.

 

Die ganze Geschichte erzählt Thomas Globig im aktuellen Heimatkalender.